Johann Wilhelm Wilms

„Der Niederländer aus dem Rheinland“

Johann

Wilhelm Wilms
(1772- 1847)

Johann Wilhelm Wilms war zwischen 1800 und 1830 nicht nur eine bedeutende Gestalt im niederländischen, hauptsächlich Amsterdamer Musikleben, sondern erfuhr zurecht auch internationale Anerkennung, wofür zahlreiche positive Kritiken insbesondere seiner Orchesterwerke in der damaligen Presse sprechen. Kein Geringerer als E.T.A. Hoffmann bescheinigte ihm 1813 bezogen auf die Sinfonie Nr. 3 c-moll op. 23 ´das Bestreben nach einer gewissen innern Gediegenheit, nach dem Höheren, Bedeutungsvollen`. Nach 1830 geriet Wilms zunächst international, aber auch in Holland allmählich in Vergessenheit. Glücklicherweise gibt es seit Ende des letzten und zu Beginn des neuen Jahrhunderts eine Gegenbewegung zumindest auf Tonträgern, so dass eine neuerliche Auseinandersetzung mit seinem auf Mozart und Haydn fußenden Stil, der sich zunehmend durch ausgeprägte Harmonik, prägnante Themen, die auch schon einmal ein ganzes Werk durchziehen und klangliche Wagnisse auszeichnet. Nicht alle Kompositionen verdienen das Prädikat ´erstklassig`, aber hörens- und beachtenswert sind sie allemal.

Johann Wilhelm Wilms wurde am 30. März 1772 in Witzhelden, einer kleinen Ortschaft südlich von Solingen, getauft. Ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Vater, Lehrer und Organist des Ortes, später auch von seinem älteren Bruder Peter Johann und dem Dorfpfarrer, Johann Georg Stolle. Wilms spielte Flöte, Klavier und in Vertretung des Vaters die Kirchenorgel. 1785 folgt er Stolle nach Lüttringhausen, versucht sich dort als Musiklehrer, aber als sein Bruder 1789 zum Lehrer an der Pfarrschule Lüttringhausen ernannt wurde, folgte Wilms ihm. 1791 reiste er nach Amsterdam und liess die überraschte Familie nach kurzer Zeit wissen, dass er sich dort niederzulassen gedenke. Vollkommen überraschend kann diese Entscheidung nicht gewesen sein, denn infolge der damaligen wirtschaftlichen Abgrenzung zu Preußen, war die niederländische Metropole ein starker Anziehungspunkt insbesondere für die kaufmännische Community des bergischen Landes, so dass Wilms relativ problemlos Anschluss fand. Er vertiefte seine Ausbildung mit Studien bei dem aus Sachsen stammenden ´Muziekmeester` Georg Casper Hodermann, spielte als Flötist in verschiedenen Orchestern der Stadt, die größte Aufmerksamkeit aber erzielte er mit Klavier-Improvisationen in den Salons Amsterdams sowie als Solist in Konzerten des Orchester Felix Meritis. Diese Auftritte steigerten schnell seinen Bekanntheitsgrad und verschafften ihm zahlreiche Klavierschüler und die Möglichkeit, erste eigene Werke zu präsentieren, die so gut aufgenommen wurden, dass er nicht mehr nur als Klavier-, sondern auch als Kompositionslehrer gefragt war. Ein weiterer wichtiger Schritt für seine persönliche, aber besonders künstlerische Akzeptanz war seine Beteiligung an der Gründung eines Orchesters, dem College Eruditia Musica im Jahre 1796, einem sich selbst verwaltenden Ensemble, das sich sehr schnell einen hervorragenden über Amsterdam hinaus reichenden Ruf erarbeitete. Wilms trat mit dem Orchester regelmäßig als Klaviervirtuose auf, zudem widmete er ihm seine Sinfonien C-Dur op. 9 und F-Dur op. 10. 1798 nahm zum ersten Mal ein Medium (AMZ Leipzig) außerhalb der Niederlande Notiz von einer seiner Kompositionen, den Variationen über eine Paisiello-Arie aus der Oper ´La Molinara`. Mit der Heirat seiner Schülerin, Nicoletta Theodora Versteegh, Tochter eines einflussreichen Amsterdamer Kunstsammlers und Mäzens, fasste Wilms 1805 endgültig Fuß in der Gesellschaft seiner Wahlheimat. Im Folgejahr gelang ihm der endgültige internationale Durchbruch als Komponist, besonders mit seinen Sinfonien und Konzerten, die in vielen europäischen Städten zu hören waren, eine Entwicklung, die etwa bis 1820 andauerte. Schon im Jahr 1815 nach der Befreiung der Niederlande von der französischen Herrschaft errang Wilms auch außerhalb der Konzertsäle große Popularität durch die Komposition zweier preisgekrönter patriotischer Gesänge, von denen einer (Wien Neêrlandsch bloed) zur Nationalhymne wurde, immerhin bis ins Jahr 1932, abgelöst von der heutigen Hymne (Het Wilhelmus).

Nach 1820 begann Wilms Schaffenskraft nachzulassen, nicht zuletzt ausgelöst durch einige heftige Schicksalsschläge: im Sommer 1821 erlitt seine Frau eine Totgeburt, sie selbst starb wenige Wochen später im Alter von nur 35 Jahren. Im folgenden Jahr musste Wilms den Tod einer weiteren Tochter im Alter von gut zwei Jahren beklagen und wenig später seinen Schwiegervater und Freund Dirk Versteegh zu Grabe tragen. 1823 zog Wilms sich komplett aus dem Konzertleben zurück, wozu auch die Auflösung der Eruditio Musica zum Ende der Konzertsaison 1823/4 wegen interner Querelen beigetragen haben mag. Ab 1. August bestand Wilms` Haupttätigkeit in der Ausübung der Organistenstelle der Amsterdamer Gemeinde Het Lam. Diese Funktion übte er bis 1845 aus, infolge zunehmender Erblindung ließ er sich in den letzten Jahren immer häufiger vertreten. In dieser Zeit verfasste er nur noch Gelegenheitswerke, aber auch seine zuvor so positiv aufgenommenen Werke gerieten noch zu seinen Lebzeiten in Vergessenheit. Johann Wilhelm Wilms starb am 19. Juli 1847 an den Folgen eines Schlaganfalls.

 

Sinfonien

Wilms hat sieben Sinfonien geschrieben, von denen eine frühe in F-Dur verloren gegangen ist. Die genaue Reihenfolge der Entstehung lässt sich nicht festmachen, die vergebenen Opuszahlen stammen nicht vom Komponisten, sondern wurden beim jeweiligen Erstdruck von den Verlegern vergeben. Ich halte mich dennoch an die in den verschiedenen Veröffentlichungen angegebene Reihenfolge und weise bei der Besprechung auf mögliche Abweichungen in der Entstehung hin.

Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 9

Die Sinfonie erschien im Druck am 2.2.1806, nachdem sie am Neujahrstag desselben Jahres im Leipziger Gewandhaus gespielt worden war. Weitere Aufführungen dieses Werks gab es in u.a. in Breslau und Prag. Die Sinfonie ist viersätzig, setzt mit einer langsamen Einleitung ein (Adagio), die in einen Sonatensatz (Allegro vivace) mündet, in dem Zeitgenossen Reminiszensen an Beethovens fünf Jahre zuvor uraufgeführte 1. Sinfonie hörten. Der langsame Satz in dreiteiliger Liedform (Andante) hingegen erinnert eher an den Beginn von Haydns Paukenschlag-Sinfonie. Das Menuetto: Allegro erinnert im ersten Teil thematisch wieder an Beethovens Pendant, aber spätestens im Trio mit seiner volksliedhaften Kantilene der Oboe kommt Wilms` eher ruhiger Stil zum Tragen. Im Finale: Allegro –  als monothematischer Sonatensatz – sind Anklänge an Haydn nicht zu überhören, aber Wilms zeigt durchaus individuelle Züge: allein wie er am Beginn des Satzes ganz allmählich in das Hauptthema ´hineingleitet` ist spannend zu hören.

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 14

Obwohl erst im Jahre 1809 veröffentlicht – ein Jahr nach der verlorenen Sinfonie F-Dur op. 10 – ist die Es-Dur-Sinfonie mit hoher Wahrscheinlichkeit der sinfonische Erstling von Wilms. Seine kompositorische Nähe zu Haydn und Mozart, bei letzterem nicht immer ganz so einfach heraushörbar, hat Wilms nie in Abrede gestellt, in diesem Werk aber wird sie an vielen Stellen sehr deutlich. Eine schwermütige langsame Einleitung (Adagio) steht am Anfang, deren Bläsermotiv die Keimzelle des folgenden Allegro darstellt, das hauptsächlich ein Thema mit immer wieder neuen Varianten versieht. Im Andante poco Allegretto, das als Variationssatz gestaltet ist, finden sich eindeutig Haydnsche Muster, aber am Ende erklingen schon fast frühromantische Töne. Der mit Menuetto bezeichnete dritte Satz ohne Tempoangabe ist noch ganz der Tradition des höfischen Tanzes verhaftet. Im Finale (Rondo: Allegro) kommt dann auch Mozart ins Spiel, dessen KV 543 in Aufbau und Thematik hörbar Pate gestanden hat.     

Sinfonie Nr. 4 c-moll op. 23

Obwohl erst 1812 nach einer erfolgreichen Präsentation im Leipziger Gewandhaus publiziert, ist diese Sinfonie bereits Ende 1807 in Amsterdam gespielt worden. Sie unterscheidet sich im Duktus nicht unerheblich von den beiden ´Vorgängern`, schon in der langsamen Einleitung (Adagio) schlägt Wilms einen eher feierlich-ernsten (E.T.A: Hoffmann in einer Rezension des  Stimmdrucks) Ton an, der auch im folgenden Allegro non molto im Hauptthema bestätigt wird: es setzt beinahe flüsternd in ähnlicher Stimmung in den Celli ein, eine Stimmung, die zwar immer wieder vom Seitenthema aufgehellt wird, insgesamt aber herrscht eine düstere, romantische Stimmung in dem sehr stringent gebauten Sonatensatz. Auch das folgende Andante (ein monothematischer Sonatensatz) bestätigt den Weg Wilms` zu einer eigenständigen Sprache mit ungewöhnlichen Harmoniesierungen und einer farbenprächtigen, phantasievollen Instrumentierung. Das Menuetto: Allegro besitzt nur ansatzweise höfisch-tänzerische Elemente, es lässt eher an den Ansatz eines Scherzos denken, während das Rondo-Finale: Allegro mit seinem Klopfmotiv Erinnerungen an Haydn weckt (Hob. I:86), zugleich aber in seinen Steigerungen Bezüge zum Eröffnungssatz herstellt und schließlich das eher düstere c-moll in strahlendes C-Dur verwandelt.

Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 52

Bekannt hinsichtlich der Entstehung ist lediglich, dass das Werk zwischen 1814 und 1819 publiziert wurde, eine erheblich frühere Aufführung in Amsterdam scheint wahrscheinlich, der genaue Zeitpunkt ist unbekannt. Zudem ist die Annahme plausibel, dass op. 52 die von der Entstehung her zweite erhaltene Sinfonie von Wilms ist. Sie folgt dem bekannten Aufbau mit einer langsamen Einleitung (Adagio), die überraschend dramatisch klingt und von einem stürmischen, beschwingten Vivace in Sonatenform mit ausführlicher Durchführung abgelöst wird. Poco Adagio lautet die Bezeichnung des langsamen Satzes, der den Charakter einer Romanze mit bewegtem Mittelteil hat, während das Menuetto: Allegro verdächtig nach einem Ländler klingt mit einem Dialog-Trio zwischen Oboe und Fagott. Im Rondo-Finale: Allegro rundet Wilms das Werk mit thematischen Anklängen an den Kopfsatz und das Adagio zu einer Einheit effektvoll ab.

Sinfonie Nr. 6 d-moll op. 58

Geschrieben 1819 und im Folgejahr mit dem ersten Preis eines von der Akademie der Kün­ste in Gent ausgerichteten Kompositionswettbe­werbs ausgezeichnet, wurde diese Sinfonie wahrscheinlich 1820/1 in Amsterdam gespielt, aber überraschenderweise nicht im Gewandhaus, obwohl sie 1823 in Leipzig von Breitkopf & Härtel publiziert wurde. Sie beginnt mit einer langsamen Einleitung (Adagio) mit barocken Untertönen, die in einen Sonatensatz (Allegro molto e con fuoco) mündet, der bei allem regelmäßigen Aufbau – wie schon in den Vorgänger-Sinfonien beobachtet – weniger von thematisch-dialogischen Momenten, sondern eher der Verwendung komplexer kontrapunktischer Satztechniken bestimmt wird. Ungewöhnlich: die Durchführung beginnt mit einer Fuge. Der zarte, differenziert instrumentierte langsame Satz (Andante quasi allegretto e grazioso) wirkt wie eine Folge von Variationen, könnte aber auch als verkapptes Rondo gelten. Im Scherzo: Allegretto findet Wilms einen neuen Ansatz und Ton, irgendwo zwischen Beethoven und Brahms, bleibt aber bei seiner Vorliebe für kontrapunktische Entwicklungen, im Trioanfang erscheint ein kurzes Fugato. Das relativ kurze Schluss-Rondo: Allegro molto in der Grundtonart ist fünfteilig und trotz der Moll-Tonalität von heiterem Grundcharakter. Dabei gelingt es Wilms, ein einziges Thema über Refrain und Couplets mit leichten Verschiebungen und Verkürzungen sowie einer vielseitigen Instrumentation in einen strahlenden D-Dur-Abschluss zu führen.

Sinfonie Nr. 7 c-moll

Wahrscheinlich entstand die Sinfonie Anfang der 1830er Jahre, ein einzelner Satz soll 1836 aufgeführt worden sein, danach verschwand die Partitur, um nach ihrer Wiederentdeckung 2002 komplett beim Festival d`Ambronay uraufgeführt zu werden. Auch in seiner letzten Sinfonie beginnt Wilms mit einer langsamen Einleitung (Andante), das in ein ´mächtig` instrumentiertes Allegro (u.a. kraftvolle Paukenschläge) übergeht, kontrastiert von einem sanglichen Seitenthema der Bläser, dem Wilms in der Durchführung so viel Raum gibt, dass er in der Reprise ganz darauf verzichtet. Einen schönen Ruhepunkt bildet der langsame Variationssatz (Poco Adagio) mit seinem romantisch angehauchten Thema und seiner insbesondere in den Bläsern sehr nuancierten Instrumentation. Auch im Trio des folgenden Scherzos (ohne Tempobezeichnung) spielen die Bläser eine prominente Rolle, insgesamt ist es konzis und präzise konstruiert. Das Finale (Allegro con fuoco) leidet bei allem äußerlichen Schwung unter dem eher schwachen thematischen Material.

Ouvertüren

Die fünf erhaltenen Ouvertüren für großes Orchester, zwei davon explizit als ´Konzert-Ouvertüren` bezeichnet, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit ab Ende der 1820er Jahre entstanden, möglicherweise z.T. als Einleitungsstücke der von Wilms von ca. 1830 bis 1838 beigesteuerten jährlichen Kantaten-Aufführungen der ´Maatschappij tot Nut van’t Algemeen`. Über die Reihenfolge der Entstehung lassen sich auch nur mehr oder weniger plausible Überlegungen zu Stil und Besetzung anstellen, wahrscheinlich ist folgende Reihenfolge:

Ouvertüre D-Dur,

Ouvertüre f-Moll,

Ouvertüre Es-Dur,

Konzert-Ouvertüre Es-Dur,

Konzert-Ouvertüre E-Dur

Formal folgen alle fünf Kompositionen dem gleichen Prinzip: auf eine langsame Einleitung folgt ein Sonatensatz, wobei die thematischen Verknüpfungen zwischen den beiden Teilen in den vermutet späteren Werken enger werden. Bei der ´letzten` Komposition, der Konzert-Ouvertüre E-Dur, die 1844 uraufgeführt wurde, fällt darüber hinaus eine eher romantische Färbung auf, bei der Klusen Gedanken an Wald- und Ritterromantik kommen (S. 89), während Hagels diese Ouvertüre in einem Begleittext zur Einspielung von vier der fünf Werke weniger spezifisch als ´idyllisch` charakterisiert. Die weiteren Werke (ohne die früheste D-Dur-Ouvertüre) erhalten die Adjektive: f-moll (tragisch), Es-Dur (heroisch), KO Es-Dur (festlich). Es ist aber absolut möglich und aus meiner Sicht empfehlenswert, die fünf Kompositionen schlicht als absolute Musik zu hören.

Sinfonia Concertante C-Dur WoO

Der Originaltitel des 1814 geschriebenen Werks lautete:  ´Concertante pour Flute, Clarinetto, Fagotto, Violon & Violoncelle Principale, avec grand Orchestre, composée pour la Societé Felix Meritis`, womit deutlich wird, dass dem Cello besondere Bedeutung zukommt, aber auch den anderen Soloinstrumentalisten Gelegenheit gegeben werden sollte, ihr Können zu zeigen. Das gelingt, wenn auch auf kompositorisch einfachem Niveau, die Melodien sind schlicht gehalten in fast volksliedhaftem Ton, der Reiz des Stücks, das zu Wilms` Lebzeiten nicht gedruckt wurde, liegt eindeutig in seiner klanglichen Vielfalt.  

Sinfonia Concertante F-Dur op. 35

Vermutlich nur wenig später entstanden als das Gegenstück in C-Dur, weist das F-Dur-Concertante, das bereits 1814 im Druck erschien, schon fast in eine ´frühromantische` Richtung. Es besteht aus zwei Sätzen: der Kopfsatz ist dreigeteilt (Allegro – Andante – Allegro), wobei das mittlere Andante nach dem rondoartigen Allegro als Kadenz für die Solisten (Flöte, Oboe, Fagott und Horn) angelegt ist. Satz 2 ist überschrieben Allegretto con Variationi, in denen zunächst je eine Variation den Soloinstrumenten vorbehalten ist, während die Nummern 5 und 6 wechselnden Instrumentenkombinationen gewidmet sind. Auch in diesem Stück bestimmt hauptsächlich die klangliche Vielfalt das Geschehen.

Klavierkonzerte

Wahrscheinlich hat Wilms sieben Klavierkonzerte und ein Variationswerk für Klavier und Orchester geschrieben, von denen fünf Werke erhalten sind.

Klavierkonzert E-Dur op. 3

Vermutlich 1796 entstanden, wurde das E-Dur-Konzert in der Felix-Meritis-Saison 1796/7 aufgeführt, gedruckt erschien es 1799. Die Solopartie ist sowohl auf dem Cembalo als auch dem Pianoforte spielbar, wobei wohl die Aufführung mit Klavier eher der Absicht des Komponisten entsprochen hat, insbesondere hörbar im langsamen Satz. Die drei Sätze sind bezeichnet mit Allegro, Poco Adagio und Rondo: Allegro. Satz 1 (in Sonatenform mit der üblichen Doppelexposition in einer Art frühklassischen Gewand) setzt mit einer ´Mannheimer Rakete` ein, deren Wirkung aber schnell von der Neigung des Komponisten zu vielfältigen Modulationen abgelöst wird. Satz 2 beginnt sehr zart, im Mittelteil jedoch alternieren jagdartige Bläserfanfaren mit dem Klavier, während der Schluss dem Solisten viel Raum gibt für ausgedehnte Figurationen, ehe der Satz langsam ins pianissimo versinkt. Das Finale hingegen ist eine fröhliche Angelegenheit mit einem erwartbaren Schluss in schmissigem Tutti-Dur-Glanz.

Klavierkonzert C-Dur op. 12

1807 in Leipzig veröffentlicht ist dieses Konzert mit großer Wahrscheinlichkeit einige Jahre früher entstanden. Auffällig im Vergleich zum E-Dur-Vorgänger ist zunächst die bedeutendere Rolle des Orchesters schon allein durch die Ergänzung mit Fagott, Trompete und Pauke. Satz 1 (Allegro) beginnt mit kräftigen Fanfaren, die im Sonatensatz von marschaffiner Thematik ´übernommen` werden und in der Folge mit virtuosen Anforderungen an den Solisten gespickt und immer wieder geschickt dialogisch mit dem erweiterten Orchester verknüpft werden. Der mit einem innigen Thema einsetzende langsame Satz (Poco Adagio) mit markanten Hornpassagen insbesondere in der Wiederaufnahme wird im Mittelteil von eher schroffen Tönen konterkariert. Das Finale (Rondo: Allegro) führt ein spritziges, echtes Kehraus-Thema ein, das neben dem Klavier besonders der Oboe ausgedehnte Gelegenheiten bietet, solistisch zu glänzen.

Klavierkonzert D-Dur op. 26

1810 publiziert, vermutlich aber früher entstanden, folgt dieses Konzert formal den beiden Vorgängern mit einem Sonatensatz allerdings ohne langsame Einleitung (Allegro), einem dreiteiligen Mittelsatz (Poco Adagio) und – attacca – ein Rondo-Finale (Rondo alla Polacca). Der Hauptunterschied insbesondere zum C-Dur-Konzert besteht in den höheren Anforderungen an die Virtuosität des Solisten, die sich Wilms selbst in die Finger geschrieben hat. Dem Orchester fällt fast ausnahmslos eine begleitende Funktion zu. Leider sind die thematischen Einfälle, abgesehen von der spannungsvollen orchestralen Einleitung des ersten Satzes, nicht niveauvoll genug, um dem Konzert eine dauerhafte Überlebenschance zu geben.

Klavierkonzert F-Dur op. 32

Ähnlich wie im op. 26 legt Wilms auch in diesem Konzert, das 1814 in Leipzig veröffentlicht wurde, sehr viel Wert auf die Virtuosität im Klavierpart. Das Orchester ist erweitert um Fagotte, Trompeten und Pauke, wovon im ersten Satz (Adagio – Allegro) zunächst nichts zu hören ist. In der Durchführung des Sonatensatzes erweist Wilms sich als üblich modulationsfreudig, das folgende Adagio (dreiteilig) steht ebenso wie das abschließende Rondo: Allegro ganz im Zeichen des Solisten, der seine Fähigkeiten voll entfalten kann. Abgesehen vom quirligen Rondo-Ritornell besitzen Themen und Motive wenig Wirkung, auch hier ist das Orchester auf eine reine Begleitfunktion reduziert.

Klavierkonzert Es-Dur op. 55

1820 wiederum in Leipzig veröffentlicht, lässt das Es-Dur-Konzert trotz seiner generell virtuosen Ausrichtung deutliche Schritte zu griffigerer Thematik und einer befriedigenden Beteiligung des Orchesters erkennen. Zunächst einmal, in der kurzen Einleitung (Adagio) fühlt man sich an Beethoven`s op. 73 erinnert (Tutti-Akkorde umrahmen Improvisationen des Solisten), der anschließende Sonatensatz (Allegro), der die Vorstellung der Themen komplett dem Orchester überlässt, ist ungemein facettenreich und besonders in der Durchführung harmonisch vielschichtig gestaltet, obwohl der Satz etwas zu lang geraten ist. Ein dreiteiliges Adagio mit einem verspielten Thema, dessen Mittelteil mit einer harmonisch verwandten Variation überrascht, bringt etwas Ruhe, ehe das quirlige Finale (Rondo: Allegro) mit Kehraus-Charakter und kräftigen Blechbläser-Rufen einen rasanten Abschluss bringt.

 

WEITERE SOLOKONZERTE

Ab etwa 1799 hat Wilms auf Bitten seiner Orchesterkollegen im Felix Meritis und der Eruditia Musica zahlreiche Konzerte für Soloinstrument (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und nicht zuletzt Violoncello) und Orchester verfasst, leider sind die meisten dieser Kompositionen nie gedruckt worden und verloren gegangen. Erhalten sind lediglich ein Klarinetten- und ein Flötenkonzert sowie ein Concertino für Flöte und Orchester.

Klarinettenkonzert B-Dur op. 40

Eine nachweisbare Aufführung dieses Konzerts fand 1816 in Amsterdam statt, gedruckt wurde es erstmals 2011 in Berlin, nachdem der Klarinettist Dieter Klöcker die Partitur in der Bibliothek des Prager Konservatoriums entdeckt hatte. Das Konzert besteht aus den erwartbaren drei Sätzen mit einer langsamen Einleitung des Orchesters (Adagio), dem auch die Eröffnung des ausgedehnten Sonatensatzes (Allegro) überlassen bleibt. Die Klarinette greift die eher konventionellen Themen (eines ein kräftiger Marsch) immer wieder – vergleichbar mit Mozarts Konzert KV 622 – spielerisch auf, häufig in klanglich vielschichtigen Kombinationen mit anderen Holzbläsern. Auch im Adagio kombiniert Wilms die übrigen Holzbläser immer wieder geschickt mit dem Solisten, dem er zusätzlich mit Hilfe eingestreuter Kadenzpassagen Gelegenheit zu glänzen gibt. Das Finale (Polonaise: Allegretto) variiert das flotte, lustige Thema mit Erinnerungen an den Eröffnungssatz bis hin zu einer rasanten Schlußpassage.   

Flötenkonzert D-Dur op. 24

Publiziert 1813 und wohl auch zum ersten Mal gespielt und genau wie bei einer Aufführung 1815 positiv aufgenommen, ist dieses Konzert am klassischen Erbe orientiert, schon das relativ kleine Orchester deutet darauf hin. Die Schwierigkeiten für den Solisten in den drei Sätzen (Allegro ma non troppo, Adagio, Polonaise: Allegretto) sind überschaubar, und dennoch gehört das Werk in der recht schmalen Literatur für Flöte und Orchester mit seiner soliden, über die drei Sätze verknüpften Thematik zu den eindrucksvollen Vertretern seiner Gattung.

Concertino für Flöte und Orchester g-moll

Ein spätes Werk, wahrscheinlich in den dreißiger Jahren geschrieben, das sich stilistisch deutlich von op. 24 unterscheidet und trotz der klassischen Anlage in drei Sätzen mindestens das Attribut ´frühromantisch` verdient. Zum einen die ungewöhnliche Wahl einer Molltonart, dazu die pausenlose Verzahnung der Sätze (Allegro, Larghetto, Rondo: Allegro), insbesondere aber die auf die unmittelbaren Zeitgenossen und Nachfolger verweisende Thematik. Auch die Schlußkadenz des Larghetto, die quasi nahtlos in eine Einleitungskadenz des Rondos übergeht, zeigt einen über den klassischen Formkanon hinausgehenden Gestaltungswillen. Das Werk wurde 2015 zum ersten Mal gedruckt, hat aber leider noch nicht die wünschenswerte Aufmerksamkeit der heutigen Flötisten.

Klaviertrio C-Dur op. 4

Ein frühes Werk, als erstes Kammermusik-Stück von Wilms bereits ca. 1799 publiziert und noch wesentlich dem klassischen, eher vorklassischen Stil zuzuordnen. Die drei Sätze sind bezeichnet: Allegro, Un poco Adagio, Rondo: Allegro, wobei der Schlußsatz am ehesten beeindruckt mit seinem munteren, serenadenhaften Charakter.

Klavierquartett C-Dur op. 22

Erschienen 1808 verkörpert das viersätzige Werk zwar die klassische Sonatenform, nimmt aber an manchen Stellen eher den Charakter einer brillanten Klaviersonate oder gar eines Klavierkonzerts mit Begleitung der Streicher an. Die Sätze sind bezeichnet: Allegro, Adagio, Scherzando: Allegro – Trio sowie Polonaise: Allegretto. Im Kopfsatz arbeitet Wilms harmonisch geschickt mit relativ einfachen Themen, während im Adagio ganz leise der ´frühe Beethoven` anklingt (nicht zuletzt unterstrichen durch die Moll-Passage im Mittelteil). Das kurze Scherzando kommt verstohlen geheimnisvoll daher, während die Polonaise bei aller spielerischen Virtuosität ein wenig unter der wenig aussagekräftigen Thematik leidet.

Klavierquartett F-Dur op. 30

Die schon in op. 22 hörbare Tendenz zum verkappten Klavierkonzert setzt sich im F-Dur-Quartett hörbar und formal (in der auf drei Sätze reduzierten Anlage) fort, es bleibt dennoch auch ein veritables Stück Kammermusik. Die genaue Entstehungszeit ist nicht bekannt, zuerst gedruckt wurde es 1812 in Leipzig. Nach einer ausdrucksvollen Einleitung (Adagio) setzt ein Allegro in reiner Sonatenform ein, während das folgende Larghetto mit einem einfachen, liedhaften Thema aufwartet, das immer wieder harmonisch zwischen Dur und Moll wandelt und in eine Coda mündet, die in die romantische Zukunft weist. Zum Abschluss ein heiteres Rondo (Allegro), das dem Klavier auf den letzten Metern die Chance einer kleinen Kadenz bietet, bevor der Satz eher verhalten verklingt.  

Streichquartette g-moll und A-Dur op. 25 Nr. 1 und 2

Wahrscheinlich sind beide Quartette kurz nach der Jahrhundertwende entstanden, sie wurden 1812 in Leipzig veröffentlicht. Formal gibt es kaum Unterschiede, beide sind klassisch viersätzig mit folgenden Sätzen: Nr. 1: Allegro, Adagio, Menuetto: Allegro und Finale: Allegro; Nr. 2: Allegro ma non troppo, Andante, Menuetto: Allegretto und Polonaise: Allegretto. Im g-moll-Quartett gelingt es Wilms durch die z.T. offene, manchmal versteckte Verzahnung des Hauptthemas des Kopfsatzes mit den übrigen Teilen große Geschlossenheit zu erzeugen. Dabei wandelt er auf Mozarts Spuren und sucht zugleich einen Weg zu Schubert. Das A-Dur-Quartett ist virtuoser angelegt, insbesondere im Kopfsatz sind die Aufgaben gleichmäßig auf alle vier Instrumente verteilt. Sehr überzeugend auch das Finale mir der sensibel, zugleich tadellos gestalteten Polonaise. In letzter Zeit sind die beiden Werke auch im Konzertsaal aufgetaucht, aber es dürften sich gern weitere Ensembles finden, die sich ihrer annehmen. Sie gehören zu den ´schönsten Kompositionen` (Klusen S. 49) von Johann Wilhelm Wilms.

Sonaten für Violine und Klavier

Nach Klusen lassen sich Wilms` Kompositionen für diese Kombination in drei Kategorien einordnen: 1. Übungsliteratur für Anfänger (op. 36 – erschienen 1814), 2. Unterhaltungsmusik für Dilettanten (op. 21 – erschienen ca. 1809) und 3. Ambitionierte Kammermusik (op. 11 und op. 29)

Violinsonate E-Dur op. 11

1807 erschienen, steht diese dreisätzige Sonate (Allegro, Adagio und Rondo: Allegro) hörbar in der Nähe zu Wilms` Vorbild aus Jugendtagen – Wolfgang Amadeus Mozart – aber es scheinen immer wieder auch, insbesondere in der harmonischen Entwicklung, eigene Tendenzen durch. Die formale Anlage ist klassisch: Sonatensatz, dreiteilige Liedform und – natürlich – Rondo.

Violinsonate B-Dur op. 29

Veröffentlicht 1813, ist op. 29 ganz ähnlich konstruiert wie op. 11, dabei aber thematisch substanzreicher. Die drei Sätze lauten:Allegro, Poco Adagio und Rondo: Allegro, auch hier steht ein Sonatensatz am Beginn, gefolgt von einer dreiteiligen Liedform und einem – wie sollte es anders sein – Rondo.

Die beiden Violinsonaten gehören zu den überzeugenden Kammermusik-Werken von Wilms und es ist schade, dass sie noch keinen Platz im Konzert-Repertoire gefunden haben.

Variationen für Flöte und Klavier

Neben seinen bemerkenswerten Fähigkeiten am Klavier, war Wilms auch ein sehr guter Flötist und so verwundert es nicht, dass er eine ganze Reihe von Werken auch für diese Kombination geschrieben hat. Neben Sonaten gibt es eine Reihe von Variationsstücken, von denen die sehr erfolgreichen über ein Duett aus Paisiellos ´La Molinara` mit dem Titel ´Nel cor piu non mi sento` aus der Frühzeit (Ersterscheinen: 1798) sozusagen als Muster für spätere Kompositionen dienen. Dazu gehören Variationen über ´Ein Mädchen oder Weibchen` aus der ´Zauberflöte` (1805) oder die Walzer-Variationen über ´Lieber Augustin` (ebenfalls 1805) einige weitere damals beliebte Stücke, von denen manche zusätzlich auch eine Violinstimme enthalten.

Sonaten für Flöte und Klavier op. 15

Die drei frühen Sonaten op. 15 (ca. 1810 publiziert) sind gesetzt in A-Dur, F-Dur und C-Dur, wobei die dritte entgegen der üblichen Praxis nur aus zwei Sätzen besteht (Allegro risoluto und Allegretto con Variatione), während Nr. 1 und 2 die übliche Satzfolge Allegro, Andante und Rondo aufweisen. Obwohl im wesentlichen Salonstücke (Klusen spricht von ´Gutestubenmusik – S. 45) zeigt sich schon in diesen frühen Stücken Wilms` Fähigkeit zu einem differenzierten Dialog, insbesondere im originellen Variationssatz der dritten Sonate.

Sonaten für Flöte und Klavier op. 18

Dieser ´Zyklus` besteht aus zwei Sonaten in D-Dur und G-Dur (publiziert 1812), die beide als gelungene Kammermusik spätklassischer Prägung anzusehen sind. Die Satzbezeichnungen weichen nur im langsamen Satz voneinander ab: Nr. 1 D-Dur: Andante, Nr. 2: Adagio. Ansonsten finden wir die das bekannte Allegro im Kopfsatz und ein Rondo: Allegro im Finale. Insbesondere die zweite Sonate zeichnet sich durch klare Formen und reichhaltige thematische Einfälle aus, auch wenn ab und zu Mozarts Pamina durchscheint. Zwei Werke für Flöte und Klavier, die es durchaus verdient hätten, häufiger gespielt zu werden.

Sonate für Flöte und Klavier D-Dur op. 33

Vermutlich um 1813/4 geschrieben, atmet diese Sonate eher die Luft der reinen klassischen Periode, durchaus inspiriert von Mozart. Auf ein ruhiges, hübsches Allegro in regelmäßiger Sonatenform folgt ein verträumtes Adagio mit eingängigen melodischen Ideen. Das Finale stellt in der Coda besonders für das Piano die virtuose Seite in den Vordergrund, das zuvor eher als freundlicher Begleiter fungiert hat.

Hinweis: die Flötistin Helen Dabringhaus hat zusammen mit ihrem Klavierpartner Sebastian Berakdar alle Flötensonaten von op. 15 bis op. 33 eingespielt, eine gute Gelegenheit, sich selbst ein Bild von der Qualität der Kompositionen zu machen.

Ähnlich wie im Bereich der Kammermusik hat Wilms insbesondere zu Beginn seiner Karriere für das Klavier neben großformatigen, anspruchsvollen Werken eine ganze Reihe von kleineren Stücken verfasst. Dazu gehören Variationen über damals beliebte Opernmelodien, Walzer, aber auch eine Komposition mit dem Titel ´Die Schlacht von Waterloo op. 43` (1815), die sich in einer Version für Harmonieorchester bis ins 20. Jahrhundert im Repertoire niederländischer Blaskapellen gehaltenhat. Dieses Opus (den Text spricht Claus Biederstaedt) und diverse andere hat der Pianist Oliver Drechsel auf zwei CDs eingespielt, die über die Webseite des Pianisten oder jpc erhältlich sind. Auch die lange Zeit verloren geglaubte Klaviersonate B-Dur op. 13 (Erstdruck: 1808) sowie die Six Sonatines op. 16 (1809) sind auf den beiden CDs zu hören, beide – ähnlich wie die Variationen – deutlich am damaligen Markt orientiert und wenig geeignet, den Stellenwert des Komponisten zu steigern.

Anders verhält es sich mit den drei Sonaten für Klavier zu vier Händen.

Sonate für Klavier zu vier Händen D-Dur op. 7

Vermutlich noch in Elberfeld entstanden (Veröffentlichung: um 1800) ist diese zweisätzige Sonate am Vorbild Mozart orientiert, aber schon in diesem frühen Werk zeigen sich Wilms` Eigenheiten zu überraschenden harmonischen Wendungen oder intensiver thematischer Verarbeitung der einfachen Grundlagen.

Sonaten für Klavier zu vier Händen C-Dur op. 31 und B-Dur op. 41

Der Erstdruck von op. 31 stammt vermutlich aus dem Jahr 1813, op. 41 erschien ein Jahr später. Vieles deutet darauf hin, dass die Werke zur gleichen Zeit entstanden sind. Beide sind sehr spielfreudige Sonaten in jeweils drei Sätzen (op. 31: Allegro brillante, Andante und Allegro molto, op. 41: Allegro, Poco Adagio und Rondo: Allegro) und zeichnen sich darüber hinaus durch die völlige Gleichberechtigung beider Partner aus, wobei die Ansprüche an technisch-musikalisches Können nicht übermäßig hoch sind, so dass die Zielrichtung der Kompositionen durchaus der geübte Amateur gewesen sein kann. Lt. Klusen deutet im Übrigen nichts darauf hin, dass Wilms jemals selbst an einer Aufführung beteiligt war.   

Literatur:

Ernst A. Klusen: Johann Wilhelm Wilms und das Amsterdamer Musikleben Frits Knuf – Buren – 1970

Bert Hagels, Art. Wilms, Johann Wilhelm in: MGG Online, hrsg. von Laurenz Lütteken, New York, Kassel, Stuttgart 2016ff., zuerst veröffentlicht 2007, online veröffentlicht 2016

Webseite der Johann Wilhelm Wilms Gesellschaft: https://ijwwg.com/ mit wertvollen Hinweisen zu Entstehungs- und Druckdaten einzelner Werke